Zum Ende der Sommerferien in vielen Bundesländern liegen die Flüssiggaspreise unter der Marke von 50 Cents je Liter. Der Brennstoff ist im bundesweiten Durchschnitt so günstig wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Die Unsicherheiten über die künftige Preisentwicklung nehmen derweil wegen der Ukraine-Krise und der EZB zu.
Im innerdeutschen Vergleich liegen die Flüssiggaspreise im Großraum Köln mit 46,71 Cents je Liter aktuell am tiefsten. Wer in Berlin wohnt, muss hingegen im Mittel 50,79 Cents bezahlen. Bei einer handelsüblichen Bestellmenge von 4.123 Litern liegt der Gesamtpreis in Köln bei 1.926 Euro, wohingegen die gleiche Menge in der Hauptstadt mit 2.094 Euro zu buche schlägt.
Der Westen denkt über neue Sanktionen gegen Moskau nach. Inzwischen sollen auch direkte Sanktionen gegen Russlands Energiewirtschaft auf dem Tisch liegen. Dadurch entstehende Engpässe in Europa könnten die USA, die in den letzten Jahren wegen der massiven Förderung von Schiefergas und Schieferöl (Fracking) zu einem der größten Öl und Gasproduzenten aufgestiegen sind, ausgleichen.
Es gibt einen weiteren Sonderfaktor, den es neben mit den üblichen Variablen für die Preisbildung von Flüssiggas, als da wären die Propanpreise, der Euro-Dollar-Kurs sowie die inländische Nachfrage, zu berücksichtigen gilt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) deutete zuletzt an, die Notenpresse noch stärker anzukurbeln. EZB-Chef Mario Draghi will die Inflation anheizen. Die jährliche Teuerungsrate in Deutschland lag im August bei 0,8 Prozent, die im Euroraum bei 0,3 Prozent. Ein noch expansive Geldpolitik dürfte zu einem Anstieg der Rohstoffpreise führen.