21.10.2013

Euro ist diesen Winter Weißer Ritter für Flüssiggaskunden


Flüssiggas ist aktuell um 15 Prozent günstiger als im Vorjahreszeitraum. Im bundesdeutschen Durchschnitt kostet das von vielen privaten Haushalten zu Heizzwecken eingesetzte Flüssiggas derzeit 55 Cent je Liter. Im der zweiten Oktoberhälfte 2012 waren es hingegen 65 Cent. Ein Drittel des Rabatts geht auf den hohen Wechselkurs des Euros zurück.

Vor einem Jahr kostete die europäische Gemeinschaftswährung lediglich 1,29 US-Dollar. Aktuell notiert das Euro-Dollar-Verhältnis um acht Cents höher bei 1,37 (+6,2%). Die Wechselkursentwicklung spielt eine wichtige Rolle, weil Deutschland Propan, das in inländischen Raffinerien zu Flüssiggas verarbeitet wird, importieren muss.

Weil die USA ihre Schulden zu immer größeren Teilen über die Notenpresse der Zentralbank Fed finanzieren, könnte der Euro in den kommenden Monaten über 1,40 Dollar steigen. Die Gemeinschaftswährung wäre quasi ein "Weißer Ritter" für Flüssiggasverbraucher, weil sie die Importkosten für Propangas niedrig hält.

Obwohl die US-Notenbank Fed offiziell unabhängig ist, handelt sie wie ein Erfüllungsgehilfe der Obama-Regierung. Die Fed kauft jeden Monat für 45 Milliarden Dollar US-Staatsanleihen. Die Käufe summieren sich aufs Jahr hochgerechnet auf 540 Milliarden Dollar. Dies entspricht in etwa dem US-Haushaltsdefizit, das ca. 620 Milliarden Dollar beträgt.