Seit einer Woche sinken die Flüssiggaspreise wieder. Im bundesweiten Durchschnitt gab es einen Rückgang von 52,5 auf 51,5 Cent je Liter. Im westlichen Teil Nordrhein Westfalen kostet das komprimierte Gasgemisch lediglich 48 Cent. Fünf Cents mehr müssen die Verbraucher in Berlin und dem Rhein-Main-Gebiet bezahlen.
Ursache der sinkenden Flüssiggaspreise ist der Wechselkurs des Euros gegenüber dem US-Dollar (USD). Er stieg seit Ende Mai von EUR/USD 1,28 auf 1,34 (+4,7%). Mit der Aufwertung der Gemeinschaftswährung fallen die Importpreise für Propan und Butan, das in deutschen Raffinerien zu Flüssiggas verarbeitet wird.
Das Ende der Fahnenstange dürfte für den Eurokurs noch nicht erreicht sein. Man muss mit einem Anstieg auf das Februarhoch bei 1,37 USD rechnen, weil die US-Notenbank Fed keinen Grund sieht von ihrer ultralockeren Geldpolitik abzulassen. Die massiven Käufe von Staats- und Hypothekenanleihen könnten bis Ostern 2014 fortgesetzt werden. Ergebnis: Von der Verwässerung der amerikanischen Leitwährung profitiert die Flüssiggaskundschaft.
Hinzu kommen die sogenannten Sommerpreise. Mit höheren Temperaturen steigt der Ausdehnungsgrad von Flüssiggas in den Tanks der Händler. Bei einer Temperatur von 0 Grad Celsius bekommt ein Händler aus einer Tonne Flüssiggas 1.885 Liter heraus. Bei 30 Grad Celsius sind es 2.060 Liter, die er weiterverkaufen kann. Weil es kein Flüssiggas-Kartell mehr gibt, kommt der Dämpfungseffekt beim Endverbraucher an.