Die Flüssiggaspreise steigen auf ein Sechsmonatshoch bei 0,70 Euro pro Liter. Wer jetzt kurz vor dem Winter seinen Tank auffüllen lässt, der zahlt für eine Abnahmenenge von 1.500 Liter 1.050 Euro. Anfang Juli musste man für die gleiche Menge 750 Euro berappen. Damals notierte die Flüssiggaspreisentwicklung im bundesweiten Durchschnitt bei 0,50 Euro.
Ursache für die Verteuerung sind die internationalen Propanpreise. Diese haben sich in den zurückliegenden drei Monaten von 563 Dollar auf 1.043 Dollar je Tonne verdoppelt. Marktexperten führen den Anstieg auf Produktionsverknappungen im Nahen Osten und Nordafrika zurück in Verbindung mit einer höheren Propannachfrage aus Asien.
Wer die eigenen vier Wände mit Holzpellets heizt, muss nicht international Marktbewegungen beobachten, um günstige Kaufzeitpunkte abzupassen. Die Pelletpreisentwicklung stand Mitte September bei durchschnittlich 232,82 Euro je Tonne, teilte der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) mit.
„Der gleichbleibend niedrige Preis für Holzpellets wird in Deutschland von einem hohen Holzaufkommen und der guten Verfügbarkeit bestimmt“, erläuterte der geschäftsführende Vorsitzende des DEPV, Martin Bentele. Der Verbandschef schätzt, dass im Jahr 2012 in Deutschland mit voraussichtlich zwei Millionen Tonnen Holzpresslinge so viele produziert werden wie noch nie.
Eine Kilowattstunde (kWh) Wärme aus Holzpellets kostet laut DEPV rund 4,75 Cents. Aus dem Liter Flüssiggas bekommt man rund 6,6 kWh heraus, wodurch sich ein Preis für die Kilowattstunde von 10,61 Cents ergibt. Die laufende Energieversorgung über Flüssiggas kostet mehr als doppelt so viel wie die Pelletpreisentwicklung pro kWh.
Flüssiggas schneidet jedoch im so genannten Vollkostenvergleich von netzunabhängigen Systemen regelmäßig besser ab als Holzpellets. Die Anschaffungskosten für Flüssiggas-Brennwertgeräte und Tanks sind oft nur halb so hoch wie die einer Pelletanlage.